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Warum jeder Student ein Auslandssemester machen sollte

Im Wintersemester 2017/18 war ich für ein Erasmus-Semester in Budapest. Die Monate in Ungarn waren definitiv das Highlight meines Studiums. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt, ein fremdes Land kennengelernt und vor allem neue Freunde gewonnen. Warum ihr euch auch für ein Auslandssemester bewerben solltet und was ihr davon erwarten könnt, erfahrt ihr hier. Außerdem verrate ich euch ein paar heiße Tipps für euer Auslandssemester.

Party gehört quasi zum Alltag

Ja, das Vorteil schlechthin trifft tatsächlich zu. Zumindest, wenn ihr euer Auslandssemester in Budapest machen wollt und auch darauf Lust habt. Denn das Nachtleben in der Stadt ist mit dem von Bonn einfach nicht vergleichbar, sorry. Generell lieben die meisten Erasmus-Studenten Partys. In jeder Uni gibt es auch eine Gruppe aus Studenten, die Erasmus-Partys vorbereitet (Erasmus Student Network, kurz ESN).

In Budapest gibt es sogar ein Unternehmen, das nur für  Erasmus-Studenten Events veranstaltet. Somit wirst du meiner Erfahrung nach immer gut mit Partys versorgt. Das muss aber nicht für alle Unis und Städte zutreffend sein. Einige Studenten haben ein sehr ruhiges Auslandssemester, weil es weniger Clubs gibt, das Studium mehr Zeit in Anspruch nimmt oder sie einfach keine Lust haben. Wenn du Lust auf ein klassisches Erasmus-Semester inklusive vielen Partys hast, solltest du dich umhören, in welcher Stadt du das finden kannst. In der Austauschdatenbank der Uni Bonn findest du zum Beispiel Erfahrungsberichte von anderen Studenten, die bereits im Ausland waren.

Du findest Freunde fürs Leben

Es ist einfach toll in einem internationalen Umfeld zu sein und neue interessante Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Das Besondere ist dabei, dass man im selben Boot sitzt. Alle sind weit weg von zuhause, sehen das Auslandssemester als Abenteuer und sind interessiert an den Kulturen der anderen Studenten. Die Gesprächsthemen ähneln anfangs denen, die man als Erstsemester führt. Sie sind aber meiner Meinung nach wesentlich interessanter. Denn anstatt nur zu fragen, woher der Gesprächspartner kommt, kann man auch über das jeweilige Land, die Sprache oder die Kultur sprechen. Ich bin sehr froh, in meinem Erasmus-Semester meine neuen Freunde gefunden zu haben, und das nicht nur, weil ich jetzt überall in Europa einen Schlafplatz habe – aber ja, das ist ein schöner Nebeneffekt!

Auslandssemester

Du kannst Dinge austesten

In Bonn ist man vielleicht gehemmt bestimmte Dinge zu tun, weil es einem peinlich ist oder man einfach keine Zeit dafür hat. Meiner Meinung nach ist ein Auslandssemester die perfekte Möglichkeit, um Dinge zu testen. Färb dir die Haare, wenn du schon immer wissen wolltest, wie es dir steht. Oder besuche andere Vorlesungen als du es normalerweise tun würdest. Melde dich in einem Theaterkurs an. Ich bin in Budapest zum Beispiel nochmal in eine WG gezogen, obwohl ich es bevorzuge alleine zu leben.

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Ein Booster für deine Noten

An dieser Stelle möchte ich keine allgemeingültige Garantie geben. Auch hier gilt also: Hör dich um, wie es an den verschiedenen Universitäten läuft, und was andere Studenten für Erfahrungen gemacht haben.

An meiner Universität in Budapest wurde zwar viel von den Studenten gefordert, und ich habe auch sehr viel in dem Semester gelernt, trotzdem war die Benotung im Vergleich zu deutschen Verhältnissen großzügig. Wer also seinen Notendurchschnitt bessern möchte, dem empfehle ich ein Auslandssemester. Ich denke, dass man als Erasmus-Student einfach einen kleinen Bonus bei den Dozenten besitzt. Das haben einige Dozenten in Budapest ganz offen so gesagt, andere waren hingegen strenger.

Generell sind die Universitäten im Ausland übrigens oft verschulter als hier in Deutschland. Ich hatte zum Beispiel Anwesenheitspflicht, wöchentliche Hausaufgaben und viel mehr Klausuren als in meinem Studium in Bonn. Lass dich davon nicht abschrecken: Denn oft ist der Lernaufwand trotzdem nicht größer als in Bonn. Die Arbeit ist einfach mehr über das Semester hin verteilt, sodass du immer etwas tun musst, aber nicht wie an der Uni Bonn am Ende des Semesters in totale Klausurphasen-Panik verfallen musst.

Auslandssemester

Verbessere deine Sprachkenntnisse im Auslandssemester

Dieses Argument liegt auf der Hand oder? In den meisten Ländern spricht man in der Uni Englisch. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel Frankreich. Hier wird ein gewisses Maß von Französisch-Kenntnissen vorausgesetzt. In Ungarn spricht man ebenfalls Englisch an den Universitäten, sodass ich in meinem Studium insbesondere mein akademisches Englisch verbessern konnte. Mit meinen Freunden habe ich selbstverständlich auch Englisch geredet. Übrigens lautet die Erasmus-Regel Nummer 1: Immer schön englisch reden. Und zwar auch wenn du in einer Gruppe bist, in der teilweise auch deutschsprachige Studenten sind.

Reise bis der Arzt kommt

Und Erasmus-Regel Nummer 2?! Reise so viel du kannst! Nutze die Zeit, um neue Orte zu entdecken, die du normalerweise nicht sehen würdest. Von Ungarn aus habe ich zum Beispiel die Slowakei, Slowenien, Kroatien, Österreich, Serbien, Bosnien und Herzegowina bereist. Besonders haben mir dabei Länder wie Serbien gefallen, da sie mir total fremd und neu waren. Aber eben kein typisches Reiseziel. Der Spaß kostet natürlich einiges, deswegen plane auf jeden Fall viel Geld für dein Auslandssemester ein.

Auslandssemester

Die Bewerbung für ein Erasmussemester ist ein Kinderspiel

Das klingt für dich bis jetzt alles ganz schön und gut, aber du hast einfach keine Zeit und Lust auf eine komplizierte Bewerbung? Dann informiere dich erst, was genau du für eine Bewerbung für dein Auslandssemester brauchst. Ich musste für mein Erasmus-Semester im Voraus ein beratendes Gespräch mit meiner Koordinatorin führen und dann folgende Dinge einreichen:

  • Einen ausgefüllten Bewerbungsbogen
  • Einen Tabellarischen Lebenslauf auf deutsch und englisch
  • Ein Gutachten eines Dozenten oder Professors über mich
  • Ein Zertifikat eines englischen Sprachtests (TOEFL/DELF/DAAD)
  • Ein Motivationsschreiben zu einer bestimmten Uni auf deutsch und englisch
  • Mein Transcript of Records (Leistungsübersicht auf BASIS)

Das war es auch schon. In anderen Studiengängen wirst du weniger oder auch mehr Dokumente abgeben müssen. Checke einfach mal die internetseite deines Instituts. Hier erfährst du, was du für dein Auslandssemester brauchst. Ich finde, dass die Bemühungen bei der Bewerbung den Aufwand auf jeden Fall Wert sind. Wichtig ist, dass du die Bewerbungsfrist beachtest. Die Auswahl für dein Auslandssemester findet nach den Leistungen in der Uni und der persönlichen Eignung statt. Die Leistungen in der Uni werden durch deinen Notenschnitt und der akademischen Beurteilung durch das Dozentengutachten beurteilt. Die persönliche Eignung geht aus dem Motivationsschreiben,  dem Lebenslauf und zum Teil aus dem Dozentengutachten hervor.

Bei Auslandssemestern außerhalb von Europa fällt der Aufwandsumfang aber sehr viel größer aus. Hier musst du oft richtige Auswahlgespräche in einer Gruppe mit anderen Bewerbern führen.

Du kriegst sogar Geld

Bei einem normalen Erasmus-Semester erhältst du monatlich ein kleines Taschengeld, den sogenannten Mobilitätszuschuss. Wie hoch dieser ausfällt, ist je nach Land unterschiedlich. Die Länder werden nach Lebenshaltungskosten in drei verschiedene Gruppen eingeteilt.

Auslandssemester

Ungarn ist in der Gruppe, in der man am wenigsten Geld bekommt, und ich habe damals monatlich circa 230 Euro erhalten. In teureren Ländern wie Finnland beispielsweise erhalten Studenten 400 Euro. Neben der Erasmus-Förderung kannst du außerdem noch Auslands-BaföG beantragen. Sämtliche Studiengebühren fallen übrigens weg. Weitere Informationen zu Förderungsmöglichkeiten findest du hier.

Noch immer nicht überzeugt? Dann schaut euch dieses Video von Nick an, der mit mir in Budapest studiert hat. Lasst euch von seiner Begeisterung mitreißen!

 

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