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Wenn die Bonner Brücken twittern

Zu Beginn der Klimakonferenz ist es eigentlich nur ein ehrenamtliches Projekt gewesen, mit dem über Twitter aktuelle Staunachrichten veröffentlicht werden sollten. Aber die Bonner Brücken twittern seitdem jeden Tag fleißig aus Bonn über alles, was in ihrer Umgebung so passiert.

Das steckt hinter den Bonner Brücken auf Twitter

Nicht alle Autoren, die hinter den Tweets stecken, sind bekannt. Sebastian bespielt die Adenauerbrücke und Christoph hat sogar ein eigenes Programm geschrieben, das Stau- und Wetterdaten für die Nordbrücke automatisch sammelt.

Bonner Brücken Twitter

Wir haben uns mit Sebastian getroffen und ihn interviewt – das Interview findet ihr unten.

Neben der Verkehrslage gibt’s manchmal sogar Veranstaltungshinweise. Die Viktoriabrücke bekommt zum Beispiel mit, was alles im Kult41 so passiert. Ganz hilfreich also für alle Pendler – und lustig für alle Bonner, die etwas über ihre Stadt erfahren möchten.

Bonner Brücken Twitter

Sebastian a.k.a. Adenauerbrücke im Interview

Bonnkey: Du bist eine von den twitternden Brücken, welche Brücke bespielst du und warum?

Sebastian: Ich bespiele die Adenauerbrücke über @adenauerbruecke. Wir sind Menschen, die sich Oktober 2017 dachten: Eigentlich ist es doch schade, dass die Bonner Brücken nichts über sich erzählen. Brücken sind ja meiner Ansicht nach etwas sehr Verbindendes. Viele Menschen benutzen sie täglich achtlos, ohne darüber nachzudenken, was diese zu erzählen hätten.

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Die Adenauerbrücke – Bild von https://bonn.pics/fotos/cYAk

Im Rahmen der Weltklimakonferenz schlug der Bonner Digitalberater Sascha Foerster von Bonn.digital vor, dass man für die Konferenzteilnehmer zum Beispiel Verkehrsinformationen auf Twitter anbieten könnte. Und dann haben sich eben einige Leute gefunden. Die meisten machen das anonym und twittern für die Brücken über das, was sie so interessiert.

Bonnkey: Du hast Geschichte studiert. Ist das der Grund dafür, dass du dir die Adenauerbrücke ausgesucht hast?

Sebastian: Tatsächlich auch. Ich hätte fast die Kennedybrücke genommen, aber dann entschied ich mich für die Adenauerbrücke. Sie ist eine der unterschätzten Brücken. Die Kennedybrücke ist sehr beliebt, da hat jeder bereits ein Foto gemacht. Die Adenauerbrücke kennt man eigentlich nicht. Oft denkt man nur an die Stahlträger über den Rhein. Aber sie hat viel zu bieten!

Jeder sollte einmal hingehen und sich die eindrucksvollen Vorlandbrücken auf der linken Rheinseite ansehen, vor allem abends. Man kann dort gut im Trockenen bei einem Feuerchen sitzen.

„Die Sterntorbrücke weiß nicht einmal, wo sie selbst liegt“

Bonnkey: Wo nimmst du deine Inspiration her?

Sebastian: Man sieht sich zum Beispiel die Verkehrssituation an. Ich habe mich zudem dafür entschieden, täglich einen Brückenspruch zu tweeten, also einen Spruch, in dem das Wort „Brücke“ vorkommt.

Bonnkey: Erhaltet ihr dann auch positive Resonanz dazu, dass ihr das macht? Hast du da was, was dir mal besonders ins Auge gefallen ist, was du besonders lustig gefunden hast?

Sebastian: Die Reuterbrücke ist da sehr aktiv und humorvoll. Man kann sich auch herrlich mit den anderen Brücken Wortgefechte liefern. Aber viele Leute schätzen tatsächlich, dass es ihre Brücken sind, die sie täglich benutzen. Wenn diese sich melden und sagen „Guten Tag, wie ist es heute?“. Und als Brücke bekommt man dann morgens oft einen schönen Gruß geschickt, man bekommt mal ein Foto zurück oder ein „Schön, dass du wieder aus dem Urlaub zurück bist, jetzt kann man dich wieder benutzen“. Das ist echt ganz nett.

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Bonnkey: Du kennst ja ein, zwei andere Leute, die Brücken betwittern. Stimmt ihr euch da ab?

Sebastian: Bekannt ist eigentlich neben mir, weil ich ja ein Impressum auf dem Blog adenauerbruecke.de habe, nur Christoph Görn. Er hat in der Nordbrücke einen Twitterbot programmiert, und der Bot hat eben seinen Namenskürzel dort stehen gehabt, deshalb wusste jeder, wer das ist. Ansonsten sind die anderen Accounts sehr anonym. Die Reuterbrücke ist unbekannt und die Sterntorbrücke weiß nicht mal, wie sie selbst liegt… das ist sehr lustig.

„Man hofft, dass die Leute darüber nachdenken, wenn sie über die Brücke gehen“

Bonnkey: Habt ihr vor, das Projekt fortzuführen?

Sebastian: Ich werd’s weiterhin machen. Mal gucken, was man noch ausbaut, zum Beispiel ein paar Tourismustipps auf dem Brückenblog adenauerbruecke.de geben: Wo kann man hingehen, wenn man auf der Brücke steht? Welche Punkte sollte man auf der Brücke gesehen haben? Die zehn besten Restaurants in der Nähe der Adenauerbrücke entdecken – da gibt’s noch einige Themen, über die man schreiben kann.

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Blick von der Nordbrücke – Bild: https://bonn.pics/fotos/cd7h

Bonnkey: Was ist dein persönlicher Antrieb, das Projekt zu machen? Was gefällt dir besonders gut daran?

Sebastian: Ich mach das zum Teil aus beruflichen Gründen. Es ist eine Übung und es reizt einen auch, dass man mal so guckt, ob man mit eben nichts eine Community generieren kann, indem man Leute für das Thema an sich begeistern kann. Ein einfaches Bauwerk, dass etwas zu erzählen hat. Man hofft, dass die Leute regelmäßig einschalten, zuhören, den Blog lesen, und eben auch darüber nachzudenken, wenn sie über die Brücke gehen. Das ist, was man probieren sollte. Eine Spielwiese im Endeffekt.

Bonnkey: Cool, vielen Dank dir!

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